Zwischen den Zeilen illustrieren

Dem Grafiker Hans Hillmann zum Hundertsten. Studioausstellung im documenta archiv.

Vom 18. November 2025 bis 20. Februar 2026

Anlässlich des 100. Geburtstags von Hans Hillmann (1925–2014) zeigt das documenta archiv Kassel eine Studioausstellung, die das vielschichtige Werk des international bedeutenden Grafikers, Illustrators und Hochschullehrers würdigt. Hillmann prägte über Jahrzehnte hinweg die visuelle Kultur der Bundesrepublik durch seine bedeutenden Filmplakate, seine innovativen Buchillustrationen und seine wegweisende Graphic Novel Fliegenpapier.

Bekannt wurde Hillmann in den 1950er Jahren durch seine Plakate, die er für mehr als 150 Filme gestaltete. Darunter waren die Werke bekannter Regisseure wie Jean-Luc Godard, Luis Buñuel oder Akira Kurosawa. Bis heute gelten seine Arbeiten als Meilensteine der Plakatkunst.

Zu sehen sind Originalplakate, Zeichnungen, Buchillustrationen und unveröffentlichtes Material aus dem Nachlass des Künstlers. Die Werke spiegeln die Vielseitigkeit von Hans Hillmann wider – von seinen frühen Filmplakaten bis zu freien Zeichnungen mit surrealen Motiven.

Über Hans Hillmann

Als Professor an der Hochschule für Bildende Künste Kassel (1961–1989) prägte er Generationen junger Gestalterinnen und Gestalter und zählte zu den Mitbegründern der „Kasseler Schule“. 1964 arbeitete er an der documenta 3 mit und war selbst mit elf Plakaten in der Abteilung „Industrial Design/Grafik“ der Staatlichen Werkkunstschule Kassel vertreten. Neben seiner Professur und der Tätigkeit als Plakatgestalter war Hillmann in seiner Wahlheimat Frankfurt am Main als Illustrator tätig. Mit Fliegenpapier (1982), seiner Adaption einer Kurzgeschichte von Dashiell Hammett, schuf er ein Schlüsselwerk des europäischen Autorencomics. Das Werk gilt als erste deutsche Graphic Novel im heutigen Sinn – als literarisch ambitionierte, künstlerisch gestaltete Bilderzählung.

documenta archiv