Ein Platz zum Verweilen und Entdecken
Der Botanische Garten ist tagsüber frei zugänglich und lädt zum Verweilen und Entdecken ein. Auch für Literaturspaziergänge, Kunst und Theater wird er gern genutzt. Im Schatten der Allee aus 70 Kaiserlinden lädt das Umwelt‐ und Gartenamt regelmäßig im Mai und Oktober zur Pflanzenbörse ein. Das Gewächshaus ist einer der Trauorte des Standesamts Kassel.
Enstehung und Entwicklung
1912 wurde in der Nachbarschaft des Schlösschen Schönfeld ein Schulgarten auf dem Gelände des heutigen Botanischen Gartens errichtet. Nach Beendigung der Erdarbeiten wurde der Botanische Schulgarten im Kriegsjahr 1916 fertiggestellt. Dieses Jahr gilt als das offizielles „Geburtsjahr“ des Botanischen Gartens. 1982 wurde das Gelände zu einer einfachen Grünfläche zurückgebaut. 2002 begann schließlich die Wiedereinsetzung des Botanischen Gartens durch das Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel.
Kleinod Kasseler Gartenkunst
Lage
Botanischer Garten
Anschrift
Bosestraße 15
34121 Kassel
Eintritt
Hinweis
Hinweise zu den verschiedenen Eingängen finden Sie unter den Sommer- und Winteröffnungszeiten.
Sommeröffnungszeiten
Haupttor | Montag bis Sonntag | 8 bis 19.30 Uhr |
Südtor | Montag bis Donnerstag | 8 bis 15.30 Uhr |
Freitag | 8 bis 12 Uhr | |
Samstag und Sonntag | geschlossen | |
Westtor | Montag bis Donnerstag | 8 bis 15.30 Uhr |
Freitag | 8 bis 12 Uhr | |
Samstag und Sonntag | 9 bis 15.30 Uhr |
Das Westtor wird am Wochenende durch einen ehrenamtlichen Schließdienst geöffnet und geschlossen.
Winteröffnungszeiten
Haupttor | Montag bis Sonntag | 8 bis 19.30 Uhr |
Südtor | geschlossen | |
Westtor | Montag bis Donnerstag | 9 bis 15.30 Uhr |
Freitag | 9 bis 12 Uhr | |
Samstag und Sonntag | 9 bis 15.30 Uhr |
Chronik: Eine Reise durch die Zeit
Entstehung und Wandel im Lauf der Zeit
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens 2016 hat das Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel die Chronik des Botanischen Gartens am Schloss Schönfeld zusammengestellt. Gehen Sie mit auf diese Reise durch die Zeit durch Höhen und Tiefen seit der Gründung im Weltkriegsjahr 1916, also noch während der Kaiserzeit.
- 1912 Neue Initiative von Direktor Schulte-Tigges für die Errichtung eines Schulgartens. Erste Bauarbeiten im Gebiet des heutigen Botanischen Gartens im Westen des Parks Schönfeld, hier soll auch eine Stadtgärtnerei entstehen. Schwerpunkte: Lieferung von Pflanzen an Schulen, gärtnerisch-botanische Bildung sowie Tauschverkehr mit bedeutenden Gärten in Europa und Übersee.
- 1914: Wegenetz und Arboretum sind fertiggestellt. Offizielle Eröffnung für den Sommer geplant. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges verlangt andere Prioritäten: Auf nicht benötigten Flächen werden statt Zierstauden Gemüse und Kartoffeln gepflanzt. Hermann Schulz wird technischer Leiter des botanischen Schulgartens (bis 1948).. Herstellung der Abteilungen zur Systematik, zur Pflanzengeographie und zur Ökologie.
- 1916: Fertigstellung der Erdarbeiten für den Botanischen Schulgarten und Freigabe. Eine offizielle Eröffnung gab es nicht, doch ist 1916 damit das Geburtsjahr des Botanischen Gartens.
- 1917: Regelmäßiger Samentauschverkehr mit bedeutenden Gärten in Europa und Übersee.
- 1918: Die Lieferung von Pflanzen an einzelne Schulen und kleinere Schulgärten kann trotz des Ersten Weltkriegs aufrechterhalten werden.
- Ab 1920: Anlage der Arbeitsschulgärten
- 1923: Bau eines kleinen Gebäudes
- 1926: Drohende Schließung des Schulgartens wegen der katastrophalen wirtschaftlichen Lage; Schulen nehmen keine Pflanzen mehr ab.
- Ab Ende 1920er Jahre: Zunehmende Öffnung des Schulgartens für die Öffentlichkeit. Der Botanische Schulgarten wird allmählich zu einem allgemeinen Botanischen Garten.
- 1931: Bau des Getreidegartens auf den letzten unbebauten Teilflächen
- 1937 - 39: Planung und Bau des Stadtgartenamtes mit Stadtgärtnerei auf Teilflächen des Botanischen Gartens
Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau
- Keine Arbeitskräfte, weitgehende Zerstörung des Botanischen Gartens durch Bombenschäden bzw. elf Bombentrichter.
- 8. März 1945 Verwaltungsgebäude der Stadtgärtnerei brennt bei Luftangriff aus, auch die Gewächshäuser werden stark beschädigt.
- Nach 1945: Aufräumarbeiten, Versorgung von städtischen Einrichtungen mit Gemüse durch Stadtgärtner.
- Ab 1946: Wiederaufbau Stadtgärtnerei
- 1947/ 48: Beginn der Wiederaufbauarbeiten im Botanischen Garten
- 1948: Inbetriebnahme einzelner Abteilungen des Botanischen Gartens. Dieser untersteht seit diesem Jahr dem Stadtgartenamt.Dipl. Gärtner Oswald Sauer übernimmt die Leitung des Gartens (bis 1958). Oswald Sauer entwickelt aus dem ehemaligen Schulgarten einen Botanischen Garten, der für breite Schichten der Bevölkerung, naturwissenschaftliche Vereine, Liebhaber und Fachleute attraktiv und über Landesgrenzen hinaus bedeutend wird.
- 1. Juni 1949: Offizielle Wiedereröffnung des Botanischen Gartens
Bundesgartenschau und Blütejahre
Die bevorstehende Bundesgartenschau 1955 in Kassel sorgt für einen zügigen Ausbau des Botanischen Gartens.
- 1950/ 51: Neubau Aquarien- und Schulpavillon
- Bis 1955: Umbau des Botanischen Gartens zu dem Erscheinungsbild wie es heute noch existiert:
- Neubau/ Entstehung von u.a.: Tropenhaus (nach Entwurf von Herrmann Mattern (1979 durch Neubau ersetzt)), Insektivoren-Vitrine auf Backsteinsockel, gemauertem Seerosenbecken, Basalthütte (Holzpavillon mit Satteldach und Westwand aus Basaltbruchsteinen), Herkulesblick, Gärtnerhäuschen (heute Schulbiologiezentrum und Gärtnerunterkunft), Weinlaube (Stahlrohrkonstruktion über polygonalem Grundriss), Anzuchthaus auf Sandsteinsockel sowie Aquarienpavillon, Terrarien
- 1957: Zusatzflächen durch Einziehung eines alten Durchgangsweges
- 1958: Gartenbauingenieur Alfred Bröcker übernimmt die Leitung des Botanischen Gartens (bis 1982). Erweiterung der Pflanzensammlungen und des internationalen Samentausches, Anlage eines Alpinums mit Alpenpflanzen aus den Gebirgen aller Kontinente, Errichtung von 2 Gewächshäusern mit Pflanzenbestand tropischer und subtropischer Herkunft. Erneuerung des gesamten Wegenetzes sowie sämtlicher Versorgungsleitungen wie Strom, Wasser und Fernheizung. Neuaufbau des Anzuchtquartiers sowie von Heide- und Koniferengarten.
- 1959: Bau der Rosenpergola und Neuanlage des Apothekergartens
- 1960: Bau einer Wetterstation
- 1961: Neubau eines Wirtschaftsgebäudes mit Maschinenraum, Arbeitsraum, Tierüberwinterungsraum, Abstellraum, Wiederherstellung des Birkenwäldchens
- 1961-66 Teilweise Erneuerung der Außenumzäunung des Gartens, Einbau von zweiflügeligen Toren und Drehtüren an den Eingängen.
- 1962/ 63 Neubau des Alpinums
- 1963: Bau von zwei neuen Gewächshäusern für Pflanzenraritäten aus tropischen und subtropischen Ländern
- 1964: Neubau Teichanlage, Einbeziehung der Ufer in das Alpinum
- 1965: Renovierung der Gewächshäuser
- 1968: Abbruch des baufälligen Pflanzenschauhauses, kein Ersatz
- 1969: Aufstellung Gewächshaus
- Ab Mitte der 1970er Jahre: Wirtschaftlichkeit des Botanischen Gartens wird in Frage gestellt. Erste Überlegungen zur Rückführung.
- 1976 Tropenhaus wegen Einsturzgefahr geschlossen
- 1979 Bau eines zweischiffigen Überwinterungshauses für subtropische Wüsten- und Steppenpflanzen
- 1980 Neubau des Netzes der Wasserversorgungsleitungen im Botanischen Garten
- 1981 Renovierung von Staudenrondell, Rosarium und Apothekergarten
- 1982 Vorhandene Themengärten des Botanischen Gartens: Sommerblumen, Rosarium, Staudenrondell, Alpinum, Systematische Abteilung, Apothekergarten, Wasser- und Sumpfpflanzen, Salz- und Dünenpflanzen, Subtropische Gewächse, Farnschlucht, Moorvegetation, Kakteen/ Sukkulenten, Insektivorum, Arboretum, Heidegarten, Waldwiese, Laubmischwald, Primelgarten, Anzuchtgewächshaus.
Schwierige Zeiten und neue Chancen
- 1982 Rückführung des Botanischen Gartens zu einer einfachen Grünfläche aus wirtschaftlichen Gründen
- 1983 Gründung des Fördervereins Schulbiologiezentrum und Botanischer Garten e. V.
- 1984 Gründung des Fördervereins Botanischer Garten e. V., Gründung "Biologische Station" im ehemaligen Botanischen Garten
- 1987 Entstehung von Kräuter- und Gewürzgarten im Bereich der Biologischen Station
- 1987 – 89: Entstehung des Vogelbeobachtungshauses und des Teiches
- 1989 – 93: Modellversuch "Umweltbildung" in der Biologischen Station und Umbenennung in Schulbiologiezentrum (SBZ)
- 1992 - 94: Verschiedene Maßnahmen, um das Gelände zu erhalten, darunter: Erneuerung eines Rankgerüstes und Herstellung eines Plattenweges am ehemaligen Staudenrondell, Sommerblumen-Vergleichsschau im ehemaligen Apothekergarten, Herstellung eines gepflasterten Sitzplatzes im Bereich der ehemaligen Terrarien.
Eine neue Ära
- 2002 Beginn der Wiederinstandsetzung des Botanischen Gartens durch das Umwelt- und Gartenamt unter der Leitung von Regula-Maria Ohlmeier, Margit See übernimmt Leitung des Botanischen Gartens.
- ab 2003: Wiederanlage von einzelnen Themengärten mit Vereinen, Sponsoren, Ehrenamtlichen, Schulbiologiezentrum, Mitarbeitern,Kakteenschauhaus wieder zugänglich, Neuanlage Rosengarten, Neuanlage von Heilkräutergarten, Staudengarten, Magdalena-Garten, Hochbeete.
- 2004: Erster Tag der offenen Tür, Ausstellungen, Lichtinstallationen
- 2006: Neupflanzung der Lindenallee, Neugestaltung des Teiches
- 2007: Neubau des Informations- und Ausstellungspavillons aus Ziegelmauerwerk und Herstellung eines neues Wegebelages an Insektivorenhaus und Seerosenbecken
- 2008: Entstehung Farnschlucht, Neusetzen der Sandsteineinfassungen am unteren Hauptweg, Erste Pflanzenbörse, Herstellung der gepflasterten Wege in der Schulbiologie, „Pflanzendoktor“ der Hessischen Gartenakademie 1x wöchentlich im Botanischen Garten, erste Hochzeiten im Botanischen Garten.
- 2010: Sanierung Weinlaube
- 2011: Entstehung Bambushain, Christine Schneider und Volker Lange übernehmen Leitung des Botanischen Gartens
- 2013: Neuanlage Außenbeet für die Kakteen und Entstehung eines Steingartens, Neusetzen von Einfassungssteinen in der Hauptallee.
- 2014: Erneuerung des Wegebelags in der Hauptallee, Sanierung des Rosengartens
- 2015: Sanierung von Zaun und Tor im Haupteingang des Botanischen Gartens, Entstehung eines Staketenzaunes am Magdalena-Garten.
- 2016: 100 Jahre Botanischer Garten Kassel: Der Botanische Garten ist ein Gartendenkmal aus geschichtlichen Gründen, da er die Gartenkultur der Gründerzeit und vor allem jedoch die Gartenkultur der frühen 1950er Jahre repräsentiert.
Kontakt
Servicecenter der Stadt Kassel
Zeiten
Montag | 8 bis 18 Uhr |
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Dienstag | 8 bis 18 Uhr |
Mittwoch | 8 bis 18 Uhr |
Donnerstag | 8 bis 18 Uhr |
Freitag | 8 bis 18 Uhr |
Samstag | 9 bis 13 Uhr |
Hinweis
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