Christine Brückner war eine der berühmtesten Schriftstellerinnen der noch jungen Bundesrepublik. Ihr Debütroman „Ehe die Spuren verwehen“ war preisgekrönt, ihre Bücher „Jauche und Levkojen“ sowie „Nirgendwo ist Poenichen“ wurden für das Fernsehen verfilmt. Auch die Aufzeichnungen „Mein schwarzes Sofa“ und die Theatermonologe „Wenn Du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ begründeten ihren literarischen Erfolg.
Brückner wurde als Tochter eines Pfarrers bei Arolsen geboren, 1934 zog die Familie nach Kassel. Nach Abitur und Examen als Bibliothekarin studierte sie Germanistik, Kunstgeschichte und Psychologie in Marburg. Seit 1960 lebte sie wieder in Kassel, ab 1967 mit ihrem zweiten Mann, dem Schriftsteller Otto Heinrich Kühner. Von 1980-1984 war sie Vizepräsidentin des deutschen P.E.N, ausgezeichnet wurde sie u.a. mit der Goethe-Plakette des Landes Hessen und dem Großen Bundesverdienstkreuz. 1984 gründete das Paar die Brückner-Kühner-Siftung, die seither jährlich den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor vergibt und heute im ehemaligen Wohnhaus ihrer Namensgeber untergebracht ist. Der dortige Brückner-Kühner-Platz ist eine bleibende Erinnerung im Stadtbild von Kassel.